Heiko Müller – Gris Français

Vom 05. bis zum 25. Mai 2024 zeigt der Hamburger Künstler Heiko Müller in seiner zweiten „Einzelausstellung“ bei Feinkunst Krüger seine neuesten Arbeiten. In Anführungszeichen deshalb, weil sein Kollege Eiko Borcherding zur gleichen Zeit, im gleichen Raum ebenfalls seine „Einzel- ausstellung“ präsentiert. Diese Idee hatte nicht der Galerist!
Gut fand er (der Galerist) es trotzdem und die Idee eine Grau-Schwarz-Weiß Ausstellung im Wonnemonat Mai zu zeigen gefiel ihm noch besser. Nachdem in den trüben Wintermonaten die Galerie durchgehend mit farbenfrohen Werken auffiel war ein Bruch nötig. Grün und bunt ist es im Mai ja auch im Freien, warum also noch dazu in der Galerie? Wie erfrischend es im Mai sein kann seinen Blick in ruhigem Grau wandern zu lassen, können Sie in dieser Ausstellung erleben. Aber wenn Sie etwas Tristes, trauriges erwarten muss ich Sie leider enttäuschen, dazu sind die Ideen in den Bildern einfach zu spannend und ereignisreich.

Zur Vernissage am Samstag den 04. Mai 2024 ab 20:00 Uhr laden wir herzlich ein.

Heiko Müller in eigenen Worten:
Gris Français ist der Titel meiner Ausstellung. Dabei kann ich das nicht einmal aussprechen. Außerdem habe ich für meine Bilder gar nicht nur Französisch Grau verwendet, sondern auch noch Warm Grau und Scheveningen Warm Grau. Das war es dann aber auch schon. Alles Grau, kann man also sagen. Das ist in den meisten Fällen kein freudvoller Ausspruch, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Betrachter meiner Bilder euphorisiert, ohne es zu merken, etwas von Mozart pfeifen werden. Einige wird das viele Grau wahrscheinlich sogar etwas runterziehen. Leider. Warum mache ich das also? Warum zeichne und male ich zwei Jahre lang nur mit Grautönen? Ich weiß es nicht, aber ich habe eine Ahnung. In den letzten Jahren sagten immer mal wieder geschätzte Freunde und Bekannte aus dem Kunstumfeld zu mir, dass sie momentan besonders begeistert sind von Street Art. Um zu verstehen, was sie daran so begeistert, sah ich mir einige Ausstellungen an. Ich verstand das nicht. Also ich meine nicht die Kunst, die war sehr leicht zu verstehen. Ich meine die Begeisterung. Ich lasse mich gerne und relativ schnell begeistern, aber in diesem Fall konnte ich mich meinen Bekannten nicht anschließen. Für mich waren die meisten Arbeiten etwas schrill und platt. Ideen, die förmlich ins Gesicht sprangen. Groß und bunt. Ich will nicht behaupten, dass ich bessere Ideen habe. Eigentlich habe ich gar keine, um das mal etwas überspitzt auszudrücken. Aber ich habe etwas anderes, womit ich arbeiten kann: Intuition und Vorstellungskraft. Eine Idee kann geteilt werden, und man kann sogar damit arbeiten, wenn man sie gar nicht selbst entwickelt hat. Das geht mit Intuition nicht so leicht, dafür ist sie zu persönlich, und das ist wahrscheinlich auch der springende Punkt. Street Art ist relativ unpersönlich, weil die Idee im Vordergrund steht und nicht der Mensch, der sie entwickelt hat. Das hat in mir wahrscheinlich das Bedürfnis gesteigert, etwas Persönliches zu kreieren und zu präsentieren. Und außerdem mag ich Grau – schon immer. Momentan eigentlich eher Warm Grau, aber Gris Français klingt besser (auch wenn ich das nicht aussprechen kann). Also, viel Spaß in meiner Ausstellung – und bitte lassen Sie sich nicht runterziehen. Immerhin habe ich ja ausschließlich warme Grautöne verwendet.