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Stefan Marx – "The second splitting of the atom"

Vom 08.09.07 bis zum 29.09.07 zeigt der Hamburger Künstler Stefan Marx eine Gesamtübersicht seiner aktuellen künstlerischen Arbeit. Dazu erscheint, erstmals in der Geschichte der Galerie, ein Katalog.

Die Arbeiten von Stefan Marx betreiben einen Crossover zwischen der DIY (Do It Yourself) Culture und der Fine Art. Marx steckt tief in der Skateboard Szene, lässt sich aber auch von Graffitti und dem Clubleben der Technokultur inspirieren. Er hat sein eigenes T-Shirt-Label, kreiert Entwürfe für Cover und Plakate, kopiert Zines und gestaltet seine eigenen Bücher, die er oft in Eigenregie, aber auch bei dem populärem Schweizer Verlag Nieves, veröffentlicht. Sein Medium ist meistens die Zeichnung in letzter Zeit arbeitet er aber auch verstärkt mit Wasser- und Ölfarben.

Marx kreiert 24 Stunden am Tag. Seine Zeichnungen basieren meist auf Notizen, die er später ausarbeitet, in vielen Fällen aber auch genau so roh übernimmt. Es geht ihm darum die Möglichkeit zu haben seine Gedanken schnell, direkt und spontan umsetzen zu können. Gerade dieses schnelle Arbeiten zeichnet ihn aus. Die Idee für eine Zeichnung, die er meistens aus dem täglichen Leben und dessen genauer Beobachtung schöpft, wird sofort umgesetzt um gleich wieder Platz für die nächste zu machen. Marx war vom akademischen Zeichnen irgendwann gelangweilt, das genaue Umsetzen von vorgegebenen oder zusammengesetzten Bildideen widersprach seiner Idee von Kunst.

Zu dieser Idee gehört auch das eigenständige, absolut autonome, Veröffentlichen von Büchern, Fanzines, Shirts usw. Vorbilder in dieser Hinsicht sind Künstler wie Raymond Pettibon oder Mark Gonzales die ihre Kunst z.T. auch aus einer Notwendigkeit heraus schufen. Es wurde ein Entwurf für ein Plattencover oder ein Skateboard gebraucht, also hat man es gemacht. Genau wie diese Künstler über Auftragsarbeiten zur freien Kunst kamen, genau so nimmt Marx sich die Freiheit seine Arbeiten für das zu verwenden was er will.

Das er dabei seine ganz eigene Bildsprache entwickelt hat, die einen rauhen ungeschliffenen Charakter besitzt, versteht sich dabei fast von selbst. Seine Bilder sind voller Energie und schneller Bewegung und scheinen oft fast zu explodieren. Die Slogans die immer wieder auftauchen sind hintergründig und voller beißendem Humor. Marx wandelt stets auf dem schmalen Grat zwischen Ironie und Schönheit.

Auf das hohe Level an freigesetzter Energie spielt auch der Titel der Ausstellung an, der seine Arbeit bestens beschreibt. In der Ausstellung wird es seinen neuesten Arbeiten zu sehen geben, unter anderem auch eine installative Wand mit Gedanken und Ansichten aus dem alltäglichen Wahnsinn.