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Nina Rose und Inga Kählke – Tropische Inseln

Vom 08.06.07 bis zum 30.06.07 zeigen uns die beiden Hamburger Künstlerinnen Nina Rose und Inga Kählke Orte die verschiedener nicht sein könnten.

Nina Rose und Inga Kählke studieren beide an der HfbK Hamburg und dies ist ihre erste gemeinsame Ausstellung. Diese hat zwar ein gemeinsames Thema, aber sie lebt gerade von den Gegensätzen. Gegensätze die sich sowohl auf die Bildwelten, als auch auf die Arbeitsweisen beziehen. Gemein scheint beiden nur der Bezug auf Orte und die Abwesenheit von Menschen. Rose befasst sich mit architektonischen, städtischen Motiven, während bei Kählke die Natur im Vordergrund steht. Rose hat für sich das Medium der Zeichnung gewählt, während Kählke die Malerei bevorzugt. Die verschiedenen Arbeitsmaterialien, auf der einen Seite die Leinwand, die in der Welt der Kunst immer noch wertiger gehandelt wird als das Papier, runden die Gegensätzlichkeiten ab. Wobei gerade das Gegensätzliche das Verbindende in ihren Arbeiten zu sein scheint und die Kommunikation gerade dadurch gewinnt.

Nina Rose
In ihren Bildern verzichtet Rose auf die Anwesenheit von Menschen, obwohl diese deutlich spürbar ist.Sie zeigt Gebäude und Räume von urbaner Einsamkeit, gescheiterte Orte die nicht funktionieren, die Konstruktionsfehler bergen und zu Mahnmalen werden weil sie dem Geschmack der Zeit nicht mehr entsprechen. In Detailaufnahmen wird der Raum seziert und die architektonischen Bezüge werden zu formalen Anordnungen verfremdet. Bestärkt wird das ganze durch das von ihr verwendete Arbeitsmaterial, sie malt hauptsächlich mit Buntstift auf Papier. Das stellt gerade bei großformatigen Arbeiten die Frage auf, warum sie nicht malt. Ein Grund sind die Spuren die das Material auf dem Papier hinterlässt, Strukturen werden deutlich und immer wieder kommt es auch vor das dass Papier „verletzt“ wird. Im Grunde löst diese Arbeitsweise die gleiche Irritation aus wie die Motive selber; verstörend, schön, verletzend und suchend.

Inga Kählke
Die Eigenheit der Bilder von Kählke liegen im malerischen Spiel zwischen räumlicher Tiefe und ornamentaler Fläche, zwischen Abbildung und Materialität der Farbe. Räumliche Tiefe und die Möglichkeit von Narration lassen den Betrachter näher treten. Im Folgenden wird er sich in Einzelheiten und Gesten verlieren, die das Bild sozusagen offen legen, keine Geheimnisse mehr vermuten lassen.In diesem Moment löst sich die Darstellung auf, und die Bildfläche beginnt als abstrakter Farbteppich wahrgenommen zu werden, es geht dann eher um das Spiel verschiedener formaler Partien der Malerei mit- und gegeneinander, als um motivisch-inhaltliche Deutungen. Der ständige Wechsel zwischen dem Bild und der materialhaften Offenlegung seiner Herstellung ist es, was Kählke interessiert. Es geht um Enttäuschungen und Umkehrungen der Bilderwartung zum Zweck/zugunsten eines offenen Gefüges von Einzelbildern und Strukturen, um Auflösung von Bildillusionen.