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Jürgen von Dückerhoff – Frucht einer langen Erfahrung

Vom 13.05.06 bis zum 03.06.06 zeigt uns der Hamburger Künstler Jürgen von Dückerhoff in seiner ersten größeren Hamburger Einzelausstellung die Ergebnisse seiner langen Erfahrung.

„Blasse Schemen fahren über die Strassen, kalte Häuser beginnen zu glühen, aus vielen Augen blitzt es gefährlich, Idyllen werden immer idyllischer und aus den Lüften hallt es wie Geschrei.

Ein dicker Junge spielt an einem Teich und an den Küsten steigt die Flut. Trübe Gedanken werden träge wie kalte Goldfische in einem Glase. Das ist die Frucht einer langen Erfahrung.“

Die Art und Weise wie Jürgen von Dückerhoff seine Werke herstellt ist ungewöhnlich, es handelt sich bei seinen Arbeiten um so genannte Ausradierungen. Er benutzt dazu reich bebilderte Bücher die er oft auf Flohmärkten findet. Die gedruckten Bilder in diesen Büchern bilden dann die Grundlage für seine künstlerische Arbeit. Er bearbeitet diese mit einem speziellen Radiergummi, welches ihm praktisch als Pinsel dient. Seine „Malerei“ besteht im partiellen Auslöschen und Modifizieren der bestehenden Bilder.

Offen für alle Arten von Vorlagen, bearbeitet Dückerhoff Landschaftsbilder ebenso wie Portraits und Architektur-Motive. Die Ergebnisse der Bearbeitung sind überraschend, es entstehen z. T. völlig neue Bilder oder die gegebenen lösen sich komplett aus ihrem eigentlichen Kontext.

Einige Motive werden stark überarbeitet, wobei viele alte Stellen ausradiert werden und ganz neue Szenen hinzugefügt werden. Bei anderen reichen kleine Veränderungen, um dem Bild ein völlig neues Erscheinen zu geben. Durch die Verschiedenartigkeit der Vorlagen und der immer wieder neuen Form der Bearbeitung entsteht eine große Vielfalt. Die Werke sind mystisch, melancholisch, voller surrealem Witz und loten die komplette Bandbreite des menschlichen Gefühlslebens aus.

Dückerhoff experimentiert auch mit Motiven die er aufwändig ausschnittweise vergrößert, um neue Effekte zu erzielen und um nicht komplett auf die eher kleinformatigen Bücher angewiesen zu sein. Er fertigt Bilder selber an die er dann verändert, oder aber er „malt“ auf großen, leeren gedruckten Seiten seine ganz eigenen Bilder. Dückerhoff experimentiert heute stärker denn je und zwar mit Erfolg; dies zeigt eine gerade in Düsseldorf zu Ende gegangene Ausstellung, bei der viele renommierte Sammler ein Werk von ihm erworben haben.