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Das Wandern der Schatten

Gabriela Jolowicz     Emma Åkerman     moki

Vom 03. November bis zum 23. November 2013 zeigt Feinkunst Krüger die Gruppenausstellung „Das Wandern der Schatten“. Beteiligte Künstlerinnen sind moki, die schon mehrmals in der Galerie gezeigt wurde, Gabriela Jolowicz und Emma Åkermann. Neben Malerei und Holzschnitt wird auch eine Installation zu sehen sein.

Zur Vernissage am Samstag den 02. November ab 20.00 Uhr laden wir herzlich ein.

Betrachtet man die Arbeiten der drei Künstlerinnen zum ersten Mal, so fallen einem wohl primär die Unterschiede auf. Desto faszinierender sind die Parallelen, welche sich zwischen den verschiedenen Positionen langsam entfalten, je länger man die Werke auf sich wirken lässt.

Die Arbeiten von moki erscheinen auf den ersten Blick wie Intarsien -Einlegearbeiten aus verschiedenen Holzsorten. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass die feinen Holzstrukturen malerisch imitiert worden sind. Abgebildet sind Unterschlüpfe aller erdenklicher Art, immer jedoch fernab vom klassischen Haus: Hütten, Pappbauten, Baumhäuser sowie Gebilde aus gefundenen Materialien und Müll. Auch Kleidung, oder Naturmaterialien wie beispielsweise Blätter, werden von den abgebildeten Personen tief ins Gesicht gezogen und funktionieren, ähnlich wie die Unterschlüpfe, als Verstecke und geheime Orte, an denen nur ein Teil für die Außenwelt sichtbar wird, während der andere Teil im rätselhaften Halbdunkel bleibt. Die gezeigten Arbeiten stammen aus der Reihe „shelter“, die als Publikation im kommenden Jahr bei Gingko Press veröffentlicht werden.
Zur Ausstellung wird in der Galerie außerdem eine Installation von moki entstehen, welche die Idee des improvisierten Unterschlupfs räumlich erfahrbar machen wird.

Mokis Werke stellen ein Bindeglied zwischen den Arbeiten der drei Künstlerinnen dar. So wird etwa das Medium Holz, was von moki malerisch wiedergegeben wird, von Gabriela Jolowicz durch das Originaldruckverfahren des Holzschnitts aktiv genutzt. Die Bildflächen der einfarbig schwarz gedruckten Grafiken sind dicht und detailreich gefüllt. Es handelt sich um verschroben anmutende, urbane Szenen, in denen jeweils ein Moment des Alltags eingefroren zu sein scheint. Verschiedene Schauplätze der Gegenwart tauchen in den Holzschnitten auf. Man findet Poolspieler in einer Bar oder ein rauchendes Mädchen in ihrem englischen Wohnzimmer, aber auch stille Winkel, in denen eine iPod-Station oder ein Bücherstapel festgehalten wurden. Der spielerische und trügerische Umgang mit Größenverhältnissen und das ausufernde Auftreten von Formen und Mustern verrät dabei den Eigensinn der Künstlerin, die es nicht schafft nüchtern eine Begebenheit für die Nachwelt festzuhalten, sondern einen Hang zur Übertreibung pflegt.

Die dritte beteiligte Künstlerin Emma Åkermann ist den Weg in eine andere Richtung gegangen, weg vom Holz hin zu zarten Zeichnungen mit Feder, die anschließend aquarelliert werden. Abgebildet werden unter anderem, surreal anmutende Landschaften, welche von Figuren graziös durchwandert werden. Die Schwedin stellt zum ersten Mal in Deutschland aus und wird in der Galerie große, farbige Bilder auf Seide präsentieren und ergänzend ihr Buch „in bland träden“ (in amongst the trees) vorstellen.

Für den Besucher der Ausstellung ergibt sich ein interessantes Zusammenspiel der verschiedenen Werke der drei Künstlerinnen, denn obwohl jede Arbeit für sich steht, kommt es dennoch zu sanften Verwebungen von Thematik und Stil. Hierbei interessant zu erwähnen ist wohl auch, dass moki, Gabriela Jolowicz und Emma Åkermann nicht nur künstlerisch harmonieren, sondern auch im wahren Leben befreundet sind.

Falls sie weitere Fragen haben, digitales Bildmaterial oder ausführliche Vitae der Künstlerinnen benötigen, wenden sie sich bitte vertrauensvoll an den Galeristen. Danke!