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Volker Hueller und Michael Conrads - "Immer noch im Sommerloch"

Vom 07.07.07 bis zum 28.07.07 stellen die Hamburger Künstler Volker Hueller und Michael Conrads, erstmalig in Hamburg, in einer Gemeinschaftsausstellung aus. Sie präsentieren dabei neue Werke die auch das Zusammenleben und viele andere gemeinsame Erlebnisse der Künstler „dokumentiert“
Permanente Nähe, Kommunikation und die Heterogenität der künstlerischen Praxen gelten als die Basis für produktive Reibungen während der Zusammenarbeit. Von verschiedenen Seiten nähern sich die Künstler dem Medium Malerei. So werden u. a. gemeinsam durchstandene Reiseerlebnisse (s. Foto) zum Ausgangspunkt und Bestandteil des künstlerischen Vortrags, der im anstehenden Sommerloch für Erfrischung und Unterhaltung sorgen soll - denn man hat ja doch nichts Besseres vor, oder?

Volker Hueller

In den Bildern von Volker Hueller sind Figuren, Pflanzen, Landschaften als auch Ornamente und Flächen zu sehen, die sich keiner Erzählstruktur mehr zuordnen lassen. Auch seine Objekte sind im Bereich des fast noch assoziierbaren aber auch schon jenseits der Grenze davon. Ihn treibt der Glaube oder die Suche nach dem reinen Bild. Dem Bild, in dem die Welt zusammenfließt ohne ein weiteres Bild der Welt zu entwerfen. Weg von den Erzählungen und den erkennbaren Bildern der Wirklichkeit, die wir aus der Tagespresse kennen und denen er nicht mehr trauen mag - er hat seinen Fokus auf das Absolute gerichtet. Diesem größenwahnsinnigen Anspruch begegnet er mit künstlerischer Bescheidenheit. Obwohl er an großformatigen Bildern arbeitet, enthalten seine Bilder nie etwas Protziges. In seinen Radierungen scheint der Geist Paul Klees mitzuschwingen, dort wandeln sich Figuren ins Groteske und Figuratives ins Ornamentale.

Michael Conrads

Michael Conrads` Malereien folgen einem System aus festen Spielregeln. Am Anfang steht ein Grundmuster, das sich im Laufe der Arbeit auflöst, wozu auch gestisch- informelle Brüche zählen. Sein Vorgehen dabei ist malerisch additiv. Conrads Formgebung ist geometrisch konstruiert, sein Verfahren erinnert jedoch eher an organisches Wachstum. Die Prozesse der Verdichtung des Bildes sind hierbei zugleich Bildinhalt. Für das Herstellen der Formen benutzt Conrads viele Materialien; verschiedene Tapes, Acryl- Öl und Lackfarben, Bitumen und Spray. Um eine räumliche Tiefe zu erzeugen bedient er sich klassischer malerischer Stilmittel. Die Tiefe des Bildraumes wird durch ein Dunkel suggeriert, aus welchem sich die Bildkörper herauslösen. Diese haben architektonischen Charakter und sind geprägt von einer räumlichen Ambivalenz. Die Malerei Conrads beschreibt gleichzeitig Aufbau und Zerfall des Bildraumes.