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Henning Kles

 

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"The Bride Stripped Bare"

Vom 10. bis zum 30. September 2017 zeigt der Hamburger Künstler Henning Kles seine neuesten Arbeiten bei Feinkunst Krüger. Kles und die Galerie arbeiten seit dem Jahr 2000 zusammen, damals präsentierte er, noch in den alten Galerieräumen, seine erste Einzelausstellung.

17 Jahre später folgt bereits die vierte Soloshow des Künstlers, der seit 2013 auch als Professor für Malerei am Department Design der HAW Hamburg tätig ist.

In den neuen Arbeiten beschäftigt sich Kles mit dem Frauenakt in der Kunst.

Warum malt ein Mann von 46 Jahren nackte Frauen? Ist es schon die Midlife-Crises oder gar ein verfrühtes Alterswerk? Oder ist es einfach nur stringent, nachdem er sich in den letzten 15 Jahren an den „anderen“ großen Malereithemen Landschaft, Stillleben und Portrait abgearbeitet hat? 

Begibt Kles sich in dieser Ausstellung auf ein schwieriges Gelände?
Heute ist dieses Genre besetzt durch Geschlechteridentität, Genderpolitik und dem z.T. argwöhnischen Beobachten allgegenwärtiger Stereotypen (man bedenke hier nur das Verhältnis zwischen Maler und Modell). Gerade dort, wo der voyeuristische Blick eines Mannes die Frauen betrachtet, wird es oft heikel. Dabei ist der Akt seit jeher in der Kunst nur die Abbildung des nackten Menschen, und die Darstellungen unbekleideter menschlicher Körper - es gab sie schon in der Frühzeit und sie zieht sich bis in die zeitgenössische Kunst.

Für Henning Kles ist der Akt vor allem ein weiteres Forschungsgebiet auf dem weiten Feld der Malerei.

Die neuen Bilder pendeln immer zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Man sieht konstruierte, archetypische Körperbilder, Körper die sich zunehmend in der Form verlieren, die Bildformen der Klassischen Moderne aufgreifend.  Man könnte auch an einen Baukasten denken, in welchem Kles in geradezu sommerlicher Farbigkeit eine ganz eigene und neue Bildsprache entdeckt.

Es geht hier offensichtlich darum, Vorgegebenes und bereits Vorhandenes gemäß eines persönlichen Maßstabs und Blickwinkels, im Bild neu zu erschaffen. Es geht nicht um Eitelkeiten und die Verneinung der Standardisierung des Körpers — es geht um Kunst. 

Zu sehen sein werden neben den neuen Malereien auch Keramiken. Ein Medium, in dem sich Kles seit ca. zwei Jahren bewegt und in dem er spielend leicht die Zweidimensionalität der Leinwand verlässt.