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Rudi Kargus       

„Auerbachs bestes Spiel“

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Vom 08. bis zum 28. April stellt der Hamburger Künstler Rudi Kargus bereits zum vierten Mal

bei Feinkunst Krüger aus. In Kargus Bildern bleiben, wenn auch oft verschlüsselt, die Informationen bestehen, sie bleiben für jeden sichtbar und sollen den Betrachter mit dem was in der realen Welt passiert konfrontieren. Die Arbeiten sind expressiv, oft wild und mit einem Wechselspiel aus kontrollierter und unkontrollierter Malerei versehen. Auch wenn in den Arbeiten oft grelle Farben auftauchen, sind sie eher dunkel und erscheinen düster. Dabei aber nicht depressiv, sondern melancholisch und romantisch und in all dem immer in der Moderne verhaftet.

Zur Vernissage am Samstag den 07. April 2018 ab 20.00 Uhr laden wir herzlich ein.

Zur Ausstellung erscheint eine Broschüre.

 

Kollaps der Moderne. In Gedanken und in Farbe. Die Malerei von Rudi Kargus.

Was gibt es zu sehen?

Die Landschaft. Spröde, wuchernd mit teils grotesken Auswüchsen. Entropie pur. Es ist als würde einem der Waldpilz die Gehwegplatte vor den Füßen wegsprengen. Auf dem schmalen Grad zwischen Abbildung und Selbstbehauptung weicht die Malerei einer klaren Zuordnung aus. Eben noch Narration und Beschreibung, entlässt der Duktus die Farbe in ihre Reflexionen über sich selbst. Das ist verwirrend und kontemplativ zugleich. Eine romantische Malerei die sich ihrer Illusion bewusst ist.

Die Architektur. „form follows function“. Das Credo der Moderne. Bei Kargus Konstruktion ohne Funktion. Ein entkernter Mies van der Rohe hier, ein dekonstruierter Trümmerhaufen dort. Später auch eine, in ihrer Selbstbezüglichkeit erstarrte, futuristische Architektur der Nachkriegsmoderne. Ein nacktes Gestell, das sich in seiner selbstbewussten Schönheit den Wucherungen der Natur überlässt. Unbewohnbar gemacht,  ntbunden von jeder Ökonomie und Nützlichkeit, wieder Teil eines Ganzen. Bereit für die ganze Welt. Kann man auch als Gegenentwurf zu Facebook sehen. Die Menschen. Sie probieren sich aus. Mal als Groteske, noch gefangen in ihren alten Gewohnheiten, tun sich in Gruppen zusammen und fahren zum anderen Ufer. Auf einem anderen Bild ein Mann, in kindlicher Regression, verspielt auf einem Schutthaufen sitzend, sich als „easy rider“ inszenierend. Dann wieder selbstvergessen tänzelnd mit einem abstrakten Farbwulst auf Arm und Schulter. Einem Falkner gleich. Alles wirkt improvisiert, im Aufbau befindlich, selbstvergessen. Auffallend ist, dass sich keine Frauen in den Szenen befinden, aber vielleicht ist das auch nur unisex. Würde passen.

Eine Antwort gibt vielleicht ein anderes Bild. Es zeigt einen Mann, dem wir über die Schulter schauen, geschützt durch eine riesige Mauer, dahinter abstrakte Formen, die sich scheinbar gerade zu konkretisieren versuchen. Er schaut entspannt zu, neben ihm eine Art Kranich in einer Öllache. Die Rolle des distanzierten Beobachters wird ad absurdum geführt durch die Mauer, die keinen Meter links von ihm plötzlich abbricht. Er steht also eigentlich schutzlos mitten im Geschehen. Wie verhält sich die Realität zu ihrer Abstraktion, könnte man fragen. Wenn das kein Gleichnis für die Malerei und den Künstler Rudi Kargus ist...

Text: Jens Hasenberg