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Sador Weinsčlucker

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da draussen, hier drinnen

Vom 10. bis zum 30. Juni stellt der Berliner Künstler Sador Weinsčlucker in seiner ersten Einzelausstellung bei Feinkunst Krüger seine neuesten Arbeiten vor. Seine Portraits bleiben diesmal außen vor, zu sehen sein werden Innen- und Außenansichten von Räumen und Gebäuden und seine Stillleben.

Sador Weinsčlucker verfolgt eindringlich ein klassisch-malerisches Konzept und führt uns zurück zu einem der ursprünglichsten Sujets der bildenden Kunst, der Porträt- und Stilllebenmalerei. Keine Hinwendung zur Abstraktion oder zum Konzeptuellen, kein Bezug zur Leipziger Schule, keine Erweiterung ins Installative oder Skulpturale. Weinsčlucker besinnt sich auf das Wesentliche.

Die Malerei von Sador Weinsčlucker begeistert durch die Fusion von einerseits altmeisterlicher Anmutung und dennoch einem spielerischen Umgang mit technischen Phänomenen der Jetzt-Zeit. So changieren einige seiner Werke ästhetisch zwischen barocken Stillleben, gepaart mit Motiven der Gegenwart: Eine Bartheke bei Nacht, die Flaschen spiegeln das künstliche Licht auf den wie leergefegten Tresen. Ausgetrunkene Biergläser, an denen leichte Schaumreste kleben, leergegessene Teller, volle Aschenbecher sind Zeugen eines geselligen Abends. Die Szenerien klingen bekannt und beschwören vor unserem geistigen Auge die Gewohnheiten der großstädtischen Nachtschwärmer und dessen besonderen Stimmung in den Bildern Sador Weinsčluckers herauf.

Es sind gerade diese Zitate aus einem bewegten Leben, manchmal hintergründig, manchmal vordergründig erahnbar, die Sador Weinsčluckers Malerei ihre Unverkennbarkeit verleihen. Doch je länger der Blick auf Weinsčluckers leere Orte’ fällt, desto mehr Spannung entsteht. Von irgendwo her fällt Tageslicht in die unbewohnten Gebäude und sterilen Innenräume herein. Wie ein Spotlight beleuchtet helles Licht die Ecke eines Raumes, als würde dort im nächsten Augenblick jemand auftauchen. Warten. Erscheinen. Gehen.

Das kennzeichnende Thema seiner Malerei ist die Auseinandersetzung mit den mannigfaltigen Zuständen des menschlichen Seelenlebens. Diese spiegeln sich überall dort wider, wo der Mensch seine Spuren hinterlassen hat: in urbanen Kulissen und in vermeintlich leeren Innenräumen, aber ebenso in seinen Stillleben. Sador Weinsčluckers Orte sind voller Erwartung. Es sind Übergangsorte: für unbestimmte Zeit verlassen und kurz davor, wieder mit Leben gefüllt zu werden. Bei längerer Betrachtung stellt sich eine stille Theatralik ein, die wir im Zeitalter von Bilderflut und digitalen Medien kaum mehr gewohnt sind. Der Künstler schafft eine eindringliche Stimmung, die sich zwischen Isolation und Hoffnung, Abwesenheit und Präsenz bewegt.

Charakteristisch für sein Werk ist das virtuose Einsetzen von Licht und Schatten. Die Szenen sind sorgfältig komponiert. Zahlreiche Lasuren verleihen ihnen eine unendlich scheinende Tiefe. Von den dunkel-glanzvollen Oberflächen seiner Leinwände werden komplexe Bildkonstruktionen umhüllt, die neue Ebenen an Gefühlen Einkehr halten lassen.