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Christian Hahn – Bilanz

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Vom 03. bis zum 23. Februar 2019 ist der Hamburger Künstler Christian Hahn endlich wieder einmal mit einer großen Soloausstellung in Hamburg zu sehen. Den Anlass dazu gab sein 50igster Geburtstags in dessen Rahmen er Bilanz zieht und neue Arbeiten zeigen wird. 

In den Werken von Christian Hahn werden unterschiedliche Wirklichkeitsfragmente ineinander verschränkt. Gegensätze wie das Natürliche und das Künstliche werden herausgearbeitet. Es geht um die Darstellung einer Multidimensionalität der heutigen Welt. 

Hierzu entwirft der Künstler für die Ausstellung u.a. ein modulhaftes System, das erlaubt unterschiedliche malerische Argumentationsstränge mit einander zu kombinieren. Er steht hier in der Tradition der Schule des vergleichenden Sehens. Eine gesampelte Wirklichkeit. Die akribische Ausarbeitung viele Details, wie die von Pflanzen oder von Kleidung aus längst vergangenen Jahrhunderten erzählt vom Respekt vor den alten Meistern, die aber erst gebrochen und dann malerisch wieder verbunden wird mit der Computer-Ästhetik unserer Tage. Hahns Bilder sind eine malerische Collage. Mit dieser Technik schafft er es, wie in einem Traum verschiedene Zeiten und Räume zu einem Bild zu verschmelzen. Die Kategorien Gegenständlich und Abstrakt werden gegeneinander ausgelotet und transformiert in die ureigene Hahnsche Bilderwelt. Ein Bedeutungsraum entsteht, der den Betrachter fordert und zur Interpretation einlädt.

Hahn hat im Laufe der zurückliegenden Jahre ein Oeuvre von beachtlicher Konsequenz und Geschlossenheit erarbeitet. In seinen zum Teil großformatigen Leinwänden bricht er mit einem 

Groß aktueller malerischer Konventionen an nahezu allen neuralgischen Stellen. Schon der Versuch, die Themen seiner Bilder zu benennen, führt ins Zentrum einer ebenso beeindruckenden wie enigmatischen Malereiposition der Gegenwart, die zwar aus dem breiten Fundus bildlicher Archive schöpft, sich aber einer eindeutigen Lesbarkeit verweigert. Weder lassen sich die Arbeiten unter den Ordnungsbegriffen eines Postrealismus oder Ultra-Naturalismus, noch unter rein fiktionalen Pop subsumieren. Vielmehr stellen seine aus heterogensten Motivanleihen und Querverweisen , aus zitathaften Reminiszenzen und diversesten stilistischen Bezugnahmen konstruierten Bildräume die konsequente Umsetzung gegenwärtiger Strategien von Weltaneignung dar und reflektieren damit nicht zuletzt die aktuellen Probleme des künstlerischen im Umgang mit den Zeichen: Nichts ist in den Bildkompositionen Hahns im eigentlichen Sinn unbekannt und doch offenbart die Synthese von hinlänglich Bekanntem, das Spiel mit Analogien und Paraphrasen des Unvermögen der Gegenwart, Unvermeidbares zusammen zu sehen bzw. zu denken, ohne daraus in einem romantisch -idealistischen Sinn subjekthafte Figuren zu destillieren, denen ein irgendwie gearteter Sinngehalt zugeschrieben werden kann.

Text: Kristine Hamann