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Dark Patterns - Eiko Borcherding - Olaf Hajek - Andrey Klassen

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>> Bilder der Ausstellung

>> Andrey Klassen (PDF 3MB)
>> Olaf Hajek (PDF 5MB)
>> Eiko Borcherding (PDF 6MB)

Die Ausstellung ist bis zum 02. Mai verlängert.
Die Ausstellung von Timo Grimm wurde auf Mai verlegt. 

Vom 08. März bis zum 02. Mai zeigen der Hamburger Eiko Borcherding, der Berliner Olaf Hajek und der Dresdner Andrey Klassen bei Feinkunst Krüger ihre neuen Arbeiten. Alle 3 Künstler kommen vom zeichnerischen, wobei bei allen drei oft die Grenze zur Malerei verschwindet und sich so neue Wege auftun.  "Dark Patterns" ist ursprünglich ein Benutzerschnittstellen-Design, das sorgfältig darauf ausgelegt ist, einen Benutzer dazu zu bringen, bestimmte Tätigkeiten auszuführen, die dessen Interessen entgegenlaufen. Es gehört zu den Antimustern, welche jedoch oft ganz bewusst eingesetzt werden.        
Ähnlich geheimnisvoll und irreführend sind viele der Zeichnungen und Malereien der drei Künstler. Auch bei ihren Arbeiten ist oft nicht alles wie es scheint und der Betrachter muss darauf achten das er nicht auf den „falschen“ Weg gerät, das er nicht den ausgelegten Ködern hinterher trottet um dann auf Abwegen zu landen. Die Werke müssen sorgfältig betrachtet werden um sie zu entschlüsseln und ganz zu deuten.

Finissage am 02. Mai ab 12.00 Uhr (wenn es denn wieder möglich ist).

In altmeisterlicher Manier beherrscht Eiko Borcherding alle Techniken im Umgang mit dem Zeichenstift. Variantenreich zaubert er Kompositionen aus dem Reich des Symbolischen und Märchenhaften, aber auch von unheilvollen Geschehnissen aus der Natur, von Flora und Fauna auf das Papier. Der gewählte Bildausschnitt ist Teil der künstlerischen Gestaltung und bricht mit klassischen Perspektiven. Der präzise Strich, die feine Schraffur gehört genauso selbstverständlich zu Eiko Borcherdings Repertoire wie auch die Drucktechniken der Radierung oder Monotypie. Tierwelten, aufwändige Blumengebinde, Faltenwürfe schwerer Stoffe und Kostüme bilden sich dekorativ oder in ästhetischer Überhöhung auf dem Papier heraus. Felle, das Federkleid von Vögeln, die einzelnen Fasern von Blattwerk und Geäst bleiben detailliert erkennbar. Malerische Effekte entstehen allein durch farbliche Schattierungen und Tönungen, nicht durch das Lavieren, sondern die immer feinteiliger werdende Schraffur. Ausgewählte, auch solche Papiere mit Gebrauchsspuren vermitteln die Anbindung an die Geschichte kunsthistorischer Vorbilder. Wie ein Kartograph markiert Eiko Borcherding die künstlerischen Gebiete auf dem Papier. Mit seinen auf Bildträgern montierten Collagen bricht er bestehende Systeme auf, um neuartige Organismen und wieder etwas Lebendiges herzustellen.
Dr. Annette Baumann

Olaf Hajek schafft als technisch perfekter Illustrator bezaubernde visuelle Muster, Szenen und kreative Charaktere, in denen Natur und Kunst miteinander verflochten sind. Er sammelt überall mentale Bilder: auf Reisen, in Zeitschriften und Büchern oder im Internet. Afrikanische Traditionen, indische Tempelkunst, südamerikanische Folklore und Popkultur kommen in seinen fast surrealen Bildern auf neue Weise zum Ausdruck. Er spielt dabei mit Motiven der Flora und Fauna, archaischen Symbolen und aktuellen Themen und verarbeitet sie in seinen Werken detailgetreu und farbenfroh. Olaf Hajek arbeitet für internationale Kunden. Zuletzt die Winterkollektion für das französische Dufthaus Diptyque und eine limitierte Kunstkollektion für die Porzellanmanufaktur Meissen.
Alle Arbeiten dieser Ausstellung sind auf Holzplatte, die mit Acryl Farbe und Strukturen vorbereitet worden sind. Danach erfolgte die Zeichnung mit Bleistift und/ oder Buntstiften.

Andrey Klassen schafft in seinen schwarzen Tuschemalereien packende Zwischenwelten. Durch zahlreiche Ebenen entstehen präzise und zeitgleich geheimnisvolle Räume. Das Bildgeschehen eröffnet eine sich wider-sprechende Atmosphäre von hell und dunkel. In anscheinend kurzlebigen Situationen hält Andrey Klassen das Leben fest und zeigt wesentlich mehr als das Dargestellte. Mit akkurater Verspieltheit bringt der Maler entrückte Charaktere zusammen. Die dargestellten Figuren machen betroffen, sie scheinen von sich und der Welt befremdet. Allerdings bleibt es nicht bei einer eindeutigen Bestimmbarkeit des Dargestellten: Andrey Klassen scheint nicht zu werten. Alles ist so wie es ist. Unaufgeregt malt er oberflächlich und rational, zeitgleich untergründig und irrational. Für ihn scheinen Mythen und Magie gleichbedeutend mit Realität zu sein. Fern von standardisierten Helden-geschichten bleibt das Geschehen durchtränkt mit Geheimnissen, die absichtlich nicht gelüftet und doch offensichtlich verhandelt werden.
Katharina Ritter