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Gosia Machon – LIEB LEIB LEID LIED

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Am 04. und 05. Juni 2021 präsentiert die Hamburger Künstlerin Gosia Machon ihr neues Künstlerbuch und kombiniert dessen Veröffentlichung mit einer Ausstellung ihrer Bilder. Gosia Machon und Feinkunst Krüger arbeiten seit vielen Jahren zusammen, von daher war es logisch auch die Veröffentlichung ihres großen Künstlerbuches in der Galerie stattfinden zu lassen.

Zur Künstlerbuch Veröffentlichung und Ausstellung in Anwesenheit von Gosia Machon laden wir herzlich ein. Keine Anmeldung notwendig!

Am Freitag den 04.06.2021 von 14:00 bis 20:00 Uhr
und
Am Samstag den 05.06.2021 von 14:00 bis 20:00 Uhr

Es gelten im Moment folgende Auflagen:
- Keine Anmeldung notwendig!
- Begrenzung auf 12 Personen gleichzeitig in der Galerie.
- Angabe von persönlichen Daten.
- Weiterhin Maskenpflicht und Einhaltung aller Hygienemaßnahmen.


"Welche Form braucht der Inhalt?" ist für viele Kunstschaffende die Frage aller Fragen. In Gosia Machons Bildern sucht der Inhalt seine Form, eilt ihr hinterher, um die unterschiedlichen Formen aufzuspüren, sie zu stellen und schließlich einzufangen. 
In ihrem tagebuchartigen Zyklus LIEB LEIB LEID LIED wird diese Suche besonders deutlich. Fernab jeder Alltagslogik kommen uns Episoden aus Gosia Machons jüngsten Lebensjahren vor Augen und zeigen ihre Ebenbilder mit hohem auratischen „touch“, wie aus einem nachtwandlerischen Wahn. Wir begegnen Figuren in welken, spröden Farben aus verkrusteten Fabelwelten. Körper, gefangen im Ringen und Trachten. Ihre tanzenden Figuren sind farbige Platzhalter und Attrappen. Spukende Gestaltwandler. Hinter ihren Schatten- und Fehlfarben schlummert ein junges Augenzwinkern, das schmunzelnd und fast kindlich unbändig um die Ecke lugt. 
Die Gemälde von Gosia Machon projizieren mit einer enormen Fabulierkraft Bilder wie kurze Lichtpunkte im Kopf und man wird sich über Dinge bewusst, die man auf den ersten Blick weder sofort sieht noch erkennt. Es werden verborgene Nervenbahnen in uns berührt, die Wünsche und bislang Verdrängtes zum Vorschein bringen. Erst so können ihre Malereien - allesamt zartbittere Bildpralinen -  wie in Säure getauchte Epiphanien aufblühen.
Der Reigen von Gosia Machons Bilderzyklus wird von einem von ihr konzipierten Künstlerbuch gehalten. Man möchte meinen, eine bis dato 190 Bilder umfassende Serie würde schon allein aufgrund der Anzahl schwer wiegen – doch von einer Last kann nicht die Rede sein. Insbesondere deren Einfachheit lässt die Werke Machons leicht und trotz der archaischen, existenzialistischen und introspektiven Themen luftig erscheinen. 
Formal ähnlich reduziert aufgebaut wie ihre Arbeiten, stützt die Publikation ihre Bilder in ihrer hypnotisierenden Wirkung auf eine raumlassende und sich gegenseitig bedingende Weise. Es entsteht ein Dialog zwischen Künstlerbuch und der im Buch enthaltenen Bilder: Zwei- und Dreidimensionalität sprechen miteinander. Einer kleinen Flotte ähnelnd, gleiten die Bilder ein Stück zusammen, verwandeln ihre Aggregatzustände zu einem neuen, von den Buchdeckeln eingerahmten, magischen Ganzen und entfalten einen vielstimmigen Kanon zwischen fassbar und unfassbar.
Wir möchten in ihre Bilder hineingreifen wie in warmen Teig. Und immerzu kosten. 
Text: Andreas Nitschke

Verlag: The Books The Books
Design: Hansen/2
Texte: Anke Feuchtenberger und Gosia Machon
Gefördert von der Stiftung Kunstfonds / 2021