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Nils Kasiske – If everything happens for a reason, F*** the reason

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Vom 04. bis zum 24. Juli 2021 zeigt der Hamburger Künstler Nils Kasiske, in seiner ersten Einzelausstellung, bei Feinkunst Krüger seine neuesten Arbeiten.

Passiert wirklich nichts ohne Grund? (If everything happens for a reason) Und wenn das so ist, kann mir der Grund sch*** egal sein (f*** the reason) oder will ich ihn finden (f*** the reason)? Nils Kasiske versteht die Frage nach dem Grund, also dem Warum, nicht philosophisch in der Hoffnung auf einen höheren Sinn oder ein Schicksal, sondern er interessiert sich für Ursachen und Zusammenhänge: Was kommt woher? Was bewirkt was? Wie ist jemand oder etwas so geworden?
Die Bezüge, die er sieht, gießt er in eine Bildsprache, die humorvoll und kritisch zugleich ist. Manchmal sind die Zusammenhänge offensichtlich, ein anderes Mal überraschend.                                                                   
„Wer nicht denken will, fliegt raus (sich selbst)“ notierte 1977 Joseph Beuys, der vor 100 Jahren geboren wurde. So verschieden die Weltansichten des umstrittenen Künstlers Joseph Beuys und der von Nils Kasiske sein mögen, sie haben beide eine Vorliebe für zwei Werkzeuge: Provokation und Humor.
Mit ihnen hinterfragen sie Mechanismen. Denn wenn alles aus einem Grund passiert, kann ich selbst auch den Grund für das morgen mitbestimmen – sogar und gerade mit der Kunst.                     Dr. Franziska Storch  

Zur Vernissage am Samstag den 03. Juli 2021 laden wir herzlich ein.

Bitte buchen Sie hier ihren Termin zur Vernissage.

Nils Kasiske ist Künstler und Illustrator aus Hamburg. Er studierte Literaturwissenschaft und Medienkultur und auf Einladung von Christa Näher, ein Gastsemester Kunst am Städel in Frankfurt. Nils Kasiske hält Künstler für eine der am leichtesten zu korrumpierenden Berufsgruppen, wobei wir an dieser Stelle nicht verraten wollen, ob und inwiefern das auch für ihn persönlich gilt oder wie er dazu steht.
2016 lud Nils Kasiske unter dem Titel „Welcome - enjoy inequality“ in die diplomatische Vertretung der Republik Libertaki in Hamburg. Die aus zwei getrennten Räumen mit separaten Eingängen bestehende Galerie Raum Linksrechts war rechts nur mit Visum zu betreten. Der linke Raum war ohne Zugangsbeschränkung und leer, bis auf eine Bank und einen Fernseher. Während rechts postkoloniale Cocktails wie der white supremacy Klassiker Martini als dirty Version ausgeschenkt wurden und sich ein paar Hamburger Musikcelebreties am Tresen an menschlichen Fingern aus Rote Beete Panacotta labten, konnten die Visa-losen links nur eine Liveübertragung sehen, auf der ein Liveticker lief, mit Auszügen aus Feuilleton Texten über politische Kunst. Von draußen war der rechte Raum mit Stachel- und Natodraht gesichert, hinter dem Zaun flackerten Neonröhren „Welcome“.
Im vergangenen Jahr baute Nils Kasiske mit Jackson Mubiru, der den ersten Skatepark Ostafrikas in einem kleinen Ghetto im Nordosten Kampalas, Uganda gebaut hat, einen Kunstfußballplatz mit Toren als Skulpturen und an die Umgebung angepassten Feldmarkierungen.
Seit er 2015 auf Einladung von Yalla! Khartoum ein paar Wochen im Sudan verbrachte pflegt er intensive Freundschaften zu Kollegen in Ostafrika, insbesondere In den Sudan, Uganda und Äthiopien, dort drehte er im vergangenen November einen Dokumentarfilm mit dem deutsch-sierra-leonischen Musiker Patrice über den Künstler und Environmental Activist Yayehirad Gezu, der im Zentrum von Addis Ababa eine Farm gebaut hat.