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Andrey Klassen

Afrika

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Vom 06. bis zum 26. November 2022 zeigt der Neu-Hamburger Künstler Andrey Klassen seine neuesten, zum größten Teil in Afrika entstandenen, Werke. Klassen stammt aus Irkutsk in Sibirien, hat in Dresden studiert und gelebt und ist seit Anfang des Jahres in Hamburg ansässig. Klassen und die Galerie haben schon einige Ausstellungen zusammen bestritten, aber dies ist seine erste Soloausstellung bei Feinkunst Krüger, wo er seit kurzem auch Galeriekünstler ist.

Zur Finissage am Samstag den 26. November von 18:00 bis 21:00 Uhr laden wir noch einmal herzlich ein.
​​​​​​​Andrey Klassen ist anwesend und wird über seinen Afrika Aufenthalt erzählen. Dazu gibt es Drinks und Musik.

Andrey Klassen in eigenen Worten über seinen Afrikaaufenthalt:
Während meines zwei monatigen Aufenthalts in Kapstadt begann ich mit der Arbeit zu dieser Ausstellung. Es gab keinen Titel und keinen konkreten Plan, wie immer tastete ich mich durch den Wald meiner schwarz-weißen Welt auf der Suche nach Ereignissen, Lichtungen und Orten die mich weiterbringen. Ich war auf meine Art aufmerksam zur Umgebung, zu den Menschen und meinen Erlebnissen in Kapstadt und Umgebung in der ich auch viel am Wandern war.
In der Welt die ich erschaffe gibt es meistens keine Antworten oder gute Fragen, es geht einfach immer tiefer und das Universum wird immer größer. Ich nahm das Licht aus der Gegend in meinen Bildern auf, ich beschäftigte mich intensiv mit den Menschen denen ich begegnete, machte mir große Sorgen über die politische Situation in Europa......
Durch die viele Zeit die ich alleine verbracht habe ging ich immer mehr in mich hinein und entdeckte eine neue Welt – mein Afrika. Einem Kontinent für das es keine Tickets geben kann, es existieren nur ein paar Gerüchte und die Postkarten in Übergröße. 
Hat nicht jeder von uns ein „Afrika“ tief im eigenen Herzen?  

Klassens Bilder zeugen von verschiedenen Kulturen. Russische Weite, unberührte Natur, skurrile Naturwesen treffen auf bekannte Versatzstücke westlicher Kultur. Er arbeitet ausschließlich mit schwarzer Tusche auf weißem Papier. Diese Reduktion der malerischen Mittel ermöglicht ihm die Konzentration auf das Wesentliche. Sie zeigt auch eine klare Grenze zur realen, farbigen Welt. In seinen überwiegend großformatigen Arbeiten wird somit ein eigener Entwurf einer Welt möglich - ein eigener künstlerischer Kosmos sichtbar.
In dieser Welt feiern Grenzgänger zwischen Tag und Nacht zusammen eine große Party. Die klare Trennlinie zwischen den einzelnen Spezies ist aufgehoben. Pflanzen mutieren zu Vögeln, Vögel verschmelzen mit der Landschaft und der sonst so feste Erdboden gibt nach. Die Luft wird wässrig und nebelhaft. Hier werden Realität und Phantasie durch einen gemeinsamen Pakt Blutsverwandte. Der Cowboy, der an der Bar lehnt, versucht breitbeinig das kurvenreiche Schwanenmädchen klarzumachen. Vorhänge versperren die Sicht und eröffnen gleichzeitig neue Welten, neue Möglichkeiten, neue Bekanntschaften und Gefahren. Dabei ist alles in ein Halbdunkel getaucht von dem sich die Körper dunkel abheben. Ab und an leuchten weiße Augen auf oder eine Lampe verliert ihr gleißendes Licht in der Tiefe des Raumes. Andrey Klassen geht es um Formen und Körper - daher sind Schatten erlaubt - Farben jedoch nicht. Sie seien zu sehr mit Emotionen verknüpft, also verzichtet er in seiner Malerei auf sie. In seinen Darstellungen jener dunklen Seite als Attribut des Menschseins steckt die Hoffnung nach Weiterentwicklung, Klarheit und Frieden. Es gibt inmitten dieser Dunkelheit stets einen Funken Licht. Ein heiterer, optimistischer Moment. Ein Oxymoron