In den Räumen von Feinkunst Krüger:

Ilia Kobeshavidze und Martin Meiser – Viel Glück und alles Gute!

>> Arbeiten von Martin Meidser (PDF)
>> Arbeiten von Ilia Kobeshavidze (PDF)
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Vom 12. Januar bis zum 01. Februar 2025 zeigen die Hamburger Künstler Ilia Kobeshavidze und Martin Meiser ihre neuesten Arbeiten. Nach längerer Zeit betritt Martin Meiser wieder die künstlerische Bühne, begleitet von seinem Freund und Kollegen Ilia Kobeshavidze. Beide machen sich auch sogleich daran sich mit Krisen zu beschäftigen, den privaten und den gesellschaftlichen. Das ist doch ein wunderbarer Start in ein hoffentlich schönes Jahr 2025!

Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag: 12:00-19:00 Uhr und Samstag: 12:00-18:00 Uhr

Der Begriff der Poly- oder Mehrfachkrise – das gegenseitige Verstärken mehrerer Krisen – wird aktuell oft verwendet, um die gesellschaftliche Lage zu beschreiben. Schon lange beschäftigen sich die beiden Künstler Ilia Kobeshavidze und Martin Meiser in ihrer Kunst mit zwischenmenschlichen Konflikten, dem Scheitern oder dem Verhältnis zwischen viel und wenig – also mit potenziell krisenhaften Situationen. Schon der Lebensweg von vielen Kunstschaffenden an sich ist vom Umgang mit Krisen geprägt.  Wie erschaffen wir da Wertigkeiten wo oberflächlich keine sind? Wie können wir uns in einem brennenden Haus einrichten? Vielleicht lassen sich optimistische Anregungen zu einem praktischen Umgang mit der erlebten Mehrfachkrise in den Werken der beiden Künstler finden. Zu sehen gibt es aktuelle Malereien und eine gemeinschaftliche Videoarbeit.

Ilia Kobeshavidze
Meine künstlerische Praxis kann als ein Prozess der ständigen Neuordnung und Neuformulierung von Bildern und Objekten verstanden werden. Es geht um einen Zustand, einen Ausnahmezustand, in den man hinein-geraten muss und der mit konventioneller Sprache nicht vermittelt werden kann. Etwas, was völlig aus der Norm und der alltäglichen Realität herausfällt. Macht und Kontrolle als Hemmungsmechanismen sind die Themen, die mich innerlich beschäftigen. Mich interessiert das, was von den kulturellen und ideologischen Mainstream-Diskursen nicht unterstützt wird, was aus der Sprache heraustritt. Das zentrale Thema meiner Arbeiten ist menschliches Innenleben, das Schicksal des Menschen, das Absurde und das Unsichtbare, die Sexualität und der Tod. Das Verborgene ist die wesentliche Triebkraft meiner Natur. Das Medium (Malerei etc.) ist hierbei ein Übersetzungsmittel, eine Form der Enkodierung ohne peinliche und sinnlose Erklärungen. Kryptische Erinnerungen, Erfahrungen, die mich mit meiner Kindheit verbinden, persönliche Geschichten, neue Musik, Poesie und Film spielen eine wesentliche Rolle bei der Formierung meiner Bildsprache.

Martin Meiser
Das vermeintlich Unspektakuläre ist oft Grundlage der Sujets in der Malerei von Martin Meiser. Verschlussdeckel, abgekaute Lollistile und andere unscheinbare Gegenstände dienen als Modell seiner jüngsten Stillleben. Schon die detailreiche, zeitintensive, malerische Auseinandersetzung mit diesen Objekten enthält etwas komisch Absurdes. Ein Spannungsfeld wird erzeugt, in dem Wertigkeiten neu verhandelt werden können. Das Verhältnis zwischen dem Großen und dem Kleinen, dem Erhabenen und dem Gewöhnlichen sowie dem Ernst und dem Humor wird in seiner Dialektik geradezu aufgelöst – eine Art Selbstermächtigung gegenüber dem Sein.

"Durch genaue und lakonische Beobachtung durchdringt Martin Meiser das scheinbar Profane und ringt dem unbelebten, gebrauchten Objekt ein überraschendes Wesen ab, durchdrungen von lebendiger Ironie und dem Mut zur Vergänglichkeit."

(Thomas Herberth)